Ich bin 2019 als Partner in Say Hello eingestiegen, nachdem ich erkannt hatte, dass ich Webprojekte optimaler führen kann, als wenn ich für andere arbeite. Sechs Jahre später überrascht es mich, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Ursprünglich wollte ich nie komplett selbständig sein, aber mein damaliger Geschäftspartner und ich teilten die Projekte nach unseren Interessen auf. Mein Fokus lag stets auf Web-Apps und Websites mit WordPress und zunehmend mit React. Ich habe viel Zeit in den Ausbau meiner technischen Fähigkeiten und in die Kundenberatung investiert.
Sowohl meine Schwester als auch mein Vater nutzten ihre Chancen zur Selbständigkeit und waren damit erfolgreich. Ich freue mich sehr, dass ich – obwohl ich es nicht geplant habe – in ihre Fussstapfen getreten bin.
Als mein früherer Geschäftspartner sich letztes Jahr neu orientierte, entschied ich mich, den Schritt in die vollständige Selbständigkeit zu wagen, statt erneut auf Jobsuche zu gehen und mich für Projekte auf andere zu verlassen. Genau genommen arbeite ich bereits seit 2019 selbständig, doch die vollständige Übernahme der Firma war ein grosser Einschnitt. Sie gab mir die Freiheit, mein berufliches Schiff in die von mir gewünschte Richtung zu steuern.
Im ersten Geschäftsquartal unter eigener Regie übertraf ich meine Ziele leicht, und das zweite, soeben abgeschlossene Quartal verlief noch besser. Es ist schwer zu beschreiben, wie bestätigend es sich anfühlt zu sehen, dass sich meine harte Arbeit und die gelegentlich langen Stunden wie erhofft auszahlen. All dies baut auf der Arbeit meines früheren Geschäftspartners seit der Firmengründung auf. Der Erfolg bestätigt erfreulicherweise, dass auch ich diesen Job weitgehend eigenständig meistern kann.
Mehr Effizienz und mehr Gestaltungsarbeit
Die Herausforderung für 2025 wird sein, meine Arbeitszeit ein wenig zu reduzieren und dabei das gleiche Erfolg zu halten. Dank Wartungsverträgen und einem breiter aufgestellten Support-Angebot ist das gut machbar. Zudem bin ich bei geplanten Arbeiten von der Stundenabrechnung abgekommen – dazu werde ich im Laufe des Jahres mehr schreiben.
Künftig möchte ich mehr Zeit für Websites aufwenden, die ich selbst konzipiere und gestalte, statt nur fremde Designs zu programmieren. Ich war schon immer eher kreativ als rein technisch, auch wenn fast 30 Jahre Erfahrung im Web viel technisches Know-how mit sich bringen. Eine neue zweisprachige Firmenwebsite steht ebenfalls in diesem Jahr vor dem Start, auf der ich über Technik, Kundenprojekte sowie Themen rund um Webdesign und Coding bloggen werde.
So schwer kann es ja nicht sein
In gewisser Weise war der Weg, den ich bis hierhin gegangen bin, genau die ruhige Route, die ich brauchte. Mein Mantra der letzten sechs Jahre lautet: «So schwer kann es ja nicht sein.» Es brauchte eine lange Berufserfahrung, um das zu erkennen und um dorthin zu gelangen, wo ich jetzt stehe.
Hätte ich schon 2007 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, als die Möglichkeit sich präsentierte, wäre ich wohl an mangelnder Erfahrung gescheitert. Zwar bedaure ich manchmal die verpasste Chance, damals mit einem Dutzend vorbestehender Kunden neu zu starten, aber andere finanzielle Sorgen und eine gewisse Naivität hätten vermutlich zum Misserfolg geführt.
Mein Beruf ist oft anspruchsvoll und erfordert viel Konzentration, Einsatz und Engagement, um mit den neuesten Best Practices Schritt zu halten. Die Herausforderungen sind jedoch meist technischer Natur – und das ist genau richtig so. Administration, Entscheidungsprozesse und selbst Details wie CSS-Namenskonventionen oder die Wahl von Block- oder Hybrid-Themes sind längst etabliert und haben sich in zahlreichen erfolgreich umgesetzten Projekten bewährt. Wiederholung, Flexibilität und eine solide Basis an technischen und administrativen Ressourcen sind dabei entscheidend.
Ich geniesse es sehr, dass ich als Selbständiger ohne feste Bürozeiten und ohne Verpflichtung, an einem bestimmten Ort zu arbeiten, spontan einen sonnigen Tag freinehmen kann. Oder einen Tag im Zug zu verbringen und unterwegs in den Alpen mit Kollegen zu arbeiten. Meine freien Tage von Samstag und Sonntag auf Montag und Dienstag zu verschieben, weil es in den Bergen dann viel ruhiger ist. Oder an die Organisation einer Konferenz mit zu arbeiten, weil es mir Spass macht und die Open-Source-Community fordert.
Ich habe grosses Glück, dort angekommen zu sein, wo ich hingehöre, und bin Kolleg:innen sowie Kundinnen und Kunden sehr dankbar, die mich auf diesem Weg unterstützt haben.
Frohes neues Jahr.