Vor vier Jahren mussten die meisten Kund*innen und Agenturen ihre Strategien für Meetings überdenken. Sie waren gezwungen, ausschliesslich per Telefon und Videocall zu kommunizieren, und Begriffe wie «Zoom» und «Google Meet» wurden plötzlich alltäglich. Viele Menschen vergassen aber, wie viel produktiver ein Meeting sein kann, wenn man eine Gruppe von Leuten in einem Raum zusammenbringt, um Ideen zu sammeln.
Als ich in einer früheren Position ein Team von Entwickler*innen leitete, begann ich, die Effizienz des Remote-Arbeitens zu erforschen und bewertete die Vor- und Nachteile der verfügbaren Tools. Es wurde schnell klar, dass viele Menschen aufblühen, wenn sie dort arbeiten können, wo sie möchten. Andere haben hingegen Schwierigkeiten, wenn sie auf dem Sofa in ihren Pyjamas arbeiten können. Die Motivation schwankt, und obwohl die technische oder kreative Qualität der Arbeit kurzfristig keine direkten negativen Auswirkungen haben mag, kann ein Projekt mittel- oder langfristig unter dem reduzierten Mass an Kontakt leiden.
Kreativität braucht Gemeinschaft
Viele Menschen—insbesondere Kund*innen—arbeiten besser und gewinnen mehr Sicherheit und Vertrauen für die Zusammenarbeit, wenn sie mit anderen Projektbeteiligten an einem Tisch sitzen können. Spontane Ideen entstehen leichter; Ideen fliegen schnell durch den Raum; es gibt ein greifbares Gefühl des gemeinsamen Ziehens am Projekt. Das geht oft verloren, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen, mit dem Projektteam Zeit zu verbringen. Die Kundschaft ist der wichtigste Stakeholder in jedem Projekt, und es ist unsere Aufgabe als Dienstleister sicherzustellen, dass die Kundin oder der Kunde das bekommt, was sie braucht.
Wenn man in unserer Branche arbeitet und den Vorteil des zuverlässigen öffentlichen Verkehrs hat, verliert man an Arbeitszeit nur dann, wenn man unvorbereitet zu Meetings geht. Wenn ich einen Laptop und eine Internetverbindung habe, kann ich problemlos ein paar Stunden damit verbringen, zu einer Kundschaft zu fahren und wieder zurück, während ich E-Mails nachhole oder einen Blogbeitrag schreibe. (So wie ich bei diesem Beitrag übrigens gemacht habe.)
Es ist leicht, über den Tag hinweg effizienter zu sein, wenn man einfach von Meeting zu Meeting wechseln kann, indem man nur den Browser-Tab wechselt. Diese Vorgehensweise nutze ich häufig, wenn es um einfache Aufgaben oder administrative Arbeiten geht. Aber es gibt nichts Besseres, als meinen Laptop einzupacken, Bahn zu fahren und mit einer Kundin oder einen Kunden in einem Raum zu sitzen, um ein Projekt zu planen oder zu erweitern.
Das heisst nicht, dass endlose «Meetings, die eine E-Mail hätten sein können», nicht kontraproduktiv sind. Meetings und Workshops müssen klare Ziele und messbare Ergebnisse haben. Als Entwickler*in kann die Arbeit mit Kolleg*innen im selben Raum oft weniger effizient sein, als sich in einen Raum zurückzuziehen, wo man sich auf die Aufgaben konzentrieren kann. Dann braucht man definitiv Ruhe. E-Mails, Slack und Smartphones sind stummgeschaltet und die Kopfhörer aufgesetzt. Dies ist ein äusserst wertvoller Gegenpol zur kreativen Phase eines Projekts, in der der Ideenaustausch mit anderen im Raum die beste Arbeitsweise ist.
Dank der einfachen Nutzung der persönlichen Kommunikation in Videocalls und dem direkten Teilen unserer Bildschirme mit Kund*innen und Partner*innen war unsere Arbeit bei Say Hello immer offen und flexibel. Ich arbeite meistens in unserem Büro in Spiez, aber auch manchmal von zu Hause, aus einem Coworking-Space, im Büro einer Partneragentur oder wenn ich unterwegs bin. Dank der plötzlichen Zunahme der Nutzung moderner Kommunikationstechnologien macht es für unsere Kund*innen keinen Unterschied, ob ich in Graubünden oder in Schottland statt im Berner Oberland bin. Nehme ich an einer Konferenz anderswo in der Schweiz oder im Ausland teil, bin ich stets erreichbar: so können unsere Kund*innen auch sicher sein, dass ihre Projekte und ihre Websites in guten Händen liegen.
Diese Flexibilität und die Veränderung der alltäglichen Praktiken in traditionelleren Unternehmen ermöglichen es uns auch, mit Menschen aus weiter entfernten Regionen zu arbeiten, was sowohl uns als auch unseren Kund*innen zugutekommt. Diese Online-Kommunikation ersetzt das Zusammensitzen aber nur teilweise: vor allem dann, wenn ein Gespräch kurz gehalten werden kann, die Zusammenarbeit zwischen Agentur und Kundin oder Kunde über längere Zeit geübt wurde, oder gar keine Möglichkeit für ein Treffen vor Ort besteht.
Fazit
Man kann ein paar Stunden Reisezeit sparen, indem man einen Videocall einrichtet, aber es gibt kaum etwas Produktiveres, als sich in einem Raum zu treffen und mit Menschen zu brainstormen.
Sehen wir uns bald? Melde dich gerne bei uns, wenn wir zusammen ein Brainstorming aufgleisen können.