W.A. de Vigier Awards

Agil und langfristig zum erfolgreichen Softwareprodukt

Am 1 Oktober ist erneut die Registrierungsphase für die W.A. de Vigier Awards gestartet. Ein Startup-Wettbewerb, der sich an herausragende Unternehmer:innen richtet und jährlich bis zu fünf Startups finanziell unterstützt:

https://application.devigier.ch/

Seit mehreren Jahren dürfen wir die W.A. de Vigier Stiftung bei diesem Prozess eng begleiten und haben dieses Jahr eine komplett neue Anmeldeplattform veröffentlicht. Was hier aber besonders war, die Plattform an sich ist nicht einfach das Produkt eines kurzen Brainstormings, sondern folgte auf einen mehrjährigen Prozess, in dem wir langfristig und agil jedes Jahr besser auf die Bedürfnisse der Startups und des Stiftungsrates eingehen konnten.

Von manuellen Excel-Listen zu automatisierten Eingaben

Im Frühling 2018 wurden wir vom damaligen Management der W.A. de Vigier Stiftung kontaktiert um einen ersten Schritt in Richtung Digitalisierung vorzunehmen. Damals kamen die Registrierungen als Word-Dateien rein, danach wurde manuell eine Excel-Liste mit den Key-Daten gefüllt um eine Übersicht zu erhalten. Bei fast 200 Registrierungen eine Menge Handarbeit.

Als Software-Entwickler haben wir oft die Tendenz, alles über den Haufen zu werfen und eine neue, supertolle Lösung zu bauen. Aber macht das für die Kund:innen auch wirklich Sinn? In diesem Fall nicht. Also haben wir nach einer einfachen Lösung gesucht, die die dringendsten Pain Points löst und sich vor allem auch in die bestehende Infrastruktur integrieren lässt.

Die Lösung kam in Form des WordPress Plugins Gravity Forms. Und die Vorteile lagen auf der Hand:

  • Der Fragebogen war schnell erstellt und konnte in den Folgejahren unkompliziert erweitert werden
  • Der Entwicklungsaufwand und damit die Kosten für die Kundin konnten tief gehalten werden und beschränkten sich auf ein paar wenige Custom Formularfelder
  • Die Daten werden strukturiert abgelegt und erlaubten uns verschiedene Output Formate und Use-Cases anzubieten

Dieses System konnten wir dann über einige Jahre verbessern, in dem wir jedes Jahr besser auf die Bedürfnisse der Startups und des Stiftungsrates eigegangen sind.

Überarbeitung des Jury-Prozesses

2021 stand dann eine weitere grosse Änderung an. Während die Registrierung nun grösstenteils digitalisiert war, musste die Jury und externe Experten immer noch mit Blatt und Stift hantieren. Und das über mehrere Wochen und Phasen hinweg.
Gemeinsam mit Hanna Byland und Carmen Lamparter haben wir diesen Prozess analysiert und eine Plattform geschaffen, auf der die Jury, sowie die Administrator:innen einen Überblick erhalten und direkt Bewertungen abgeben können.

Hier hat uns die Flexibilität von WordPress enorm geholfen:
die Plattform an und für sich konnten wir nämlich als React-Applikation unabhängig von WordPress aufbauen, als Datenquelle dient jedoch immer noch Gravity Forms. Kommuniziert wird über die WP Rest API, für die wir eigenen Endpoints bauten.

Die neue Anmeldepattform

Anfang dieses Jahres nahmen wir dann eine weitere Phase in Angriff. Basierend auf den Learnings aus den letzten Jahren standen grössere Anpassungen an der Startup-Registrierung bevor. Im Zentrum standen interaktive Formularelemente, wie zum Beispiel ein eigener Selfie-Video-Recorder.

Diese Änderungen nahmen wir zum Anlass, grosse Teile der internen Datenstruktur zu überarbeiten und vor allem die Registrierung in eine eigene Frontend-Applikation auszulagern. Auch hier konnten wir wieder auf die Flexibilität der WordPress Rest API und die bestehenden Struktur der letzten Jahre zurückgreifen.

Fazit

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass grosse Softwareprojekte sich schlecht in fixe One-Time Projekten planen und realisieren lassen und ein agiles Vorgehen, also mit einem Proof of Concept zu starten und von da an auf die Bedürfnisse der Kunden:innen und Nutzer:innen zu reagieren, zu besseren und kostengünstigeren Resultaten führt und grosse Refactorings vermeidet.

Als Webagentur versuchen wir dieses Vorgehen wann immer möglich auch mit einfliessen zu lassen, bekommen aber oft von A-Z durch geplante Webseiten, die wir in einem Rutsch entwickeln und launchen. Ein Projekt in mehrere Phasen aufzuteilen und zu Beginn das Ende noch nicht genau zu kennen, ist eher eine Seltenheit.

In diesem Fall bin ich aber sehr froh, dass die W.A. de Vigier Stiftung uns dieses Vertrauen entgegen gebracht hat und wir die Plattform Jahr für Jahr weiterentwickeln durften.

Und jetzt? Sind wir fertig? Nein, ich denke nicht. Aber das ist ganz bewusst so. Weil wir Software und deren Entwicklung gerne als Prozess sehen und nicht als ein terminierbares Produkt.

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